Oigo secretamente hasta el rumor del polen
ese orinar de mayo en las macetas
obsesivo caer – todo es garúa
como la hembra que olvidé y no puedo
Oigo, no dudes que oigo abrir el día
los pavorreales de la primavera
los encallados vientres de navíos
el viento con arenas que regresan
Calles color Alfredo de Simone
huelen como a Ducasse
a Liber Falco muerto
Chimeneas de Torres sobreviven
tiembla Figari, el sur
Onetti, las botellas
Raquítica oración de ramas pobres
anuncian la invernada cenicienta
Ciudad mas triste que mis propias manos
mas que mi corazón, fruta sangrienta
Te estoy amando ahora, cuando te oigo
no se como serás, ni como eras
Montevideo am Rio de La Plata
Guitarra / Gitarre: Ana María Pierotti
Ana María Pierotti hizo también la adaptación para guitarra de la partitura
original para piano de Jaurés Lamarque Pons. / Ana María Pierotti besorgte auch die
Bearbeitung für Gitarre nach der Originalpartitur für Klavier von Jaurés Lamarque Pons.
Alfredo de Simone (1892 - 1950) : Maler; geb. in Italien, aufgewachsen und gestorben in Montevideo.
Isidore Lucien Ducasse (geb. 1846 in Montevideo, gest. 1870 in Paris); französischer Dichter.
Líber Falco (1906 – 1955) : uruguayischer Dichter
Pedro Figari (1861 - 1938) uruguayischer Maler u. Politiker. U.a. malte Figari eine
ganze Serie von Candombe-Bildern in üppigen Farben. Candombe ist eine folkloristische
Tanzpantomime der Schwarzen in Montevideo.
Joaquín Torres García (1874 - 1949) : uruguayischer Maler internationaler Bedeutung.
Begründer des "Konstruktiven Universalismus'"
Juan Carlos Onetti (1909 – 1994) : uruguayischer Schriftsteller, einer der bedeutendsten Südamerikas
Ich höre still und leise sogar das Geräusch der Pollen,
dieses Urinieren des Mais in die Pflanzenkübel.
Beharrliches Fallen – alles ist ein dünner Regenguss,
wie das Weib, das ich vergessen hab’ und es doch nicht kann.
Ich höre, bezweifle nicht, dass ich den Tagesanbruch höre,
die Pfauen des Frühlings,
die gestrandeten Schiffsleiber,
den Wind, mit Sand, der zurückkehrt.
Strassen in der Farbe von Alfredo de Simone
riechen wie nach Ducasse,
nach Liber Falco, der tot ist.
Die Schornsteine von Torres überleben,
es zittert Figari, der Süden,
Onetti, die Flaschen.
Das rachitische Gebet der armen Zweige
kündigt die aschgraue Winterzeit an.
Stadt, trauriger als meine eigenen Hände,
mehr als mein Herz, blutige Frucht.
Ich liebe dich jetzt, wenn ich dich höre,
ich weiss nicht, was aus dir werden wird, noch wie du warst.